Am 27.
Dezember 1963 wurde ich in Hamburg geboren. Als Hausgeburt. Damals sehr
ungewöhnlich, aber meine Mutter wollte nicht über Weihnachten ins Krankenhaus.
Überhaupt habe ich meine Kindheit als bunt und recht unkonventionell in
Erinnerung. Sogar unser Hund, ein Irish Setter namens Jagger (nach Mick Jagger,
dessen großer Fan meine ältere Schwester war) konnte, was nur Setter können, quasi
wie ein Mensch auf dem Sofa sitzen (Hinterbacken auf dem Sofa, Vorderpfoten auf
dem Boden). Meine Eltern waren sehr liebevoll, aber auch gern abends unterwegs.
Amüsierbereite Nachkriegsmenschen, wie viele damals. Große Partys gab es auch
bei uns daheim – mein Vater stand als Geschäftsführer der Atlantik Brücke im öffentlichen Leben. Bei diesen Partys verkehrte
auch die eine oder andere prominente Persönlichkeit, wie zum Beispiel der
Altbundeskanzler Helmut Schmidt oder der ehemalige US-Außenminister Henry
Kissinger. Mein Beitrag für diese Partys bestand als Kind häufig darin, die
Zigaretten zum Anbieten in Gläschen zu verteilen. Da würde sich heute das
Jugendamt einschalten 😊. Und getrunken wurde damals auch
recht ordentlich, eher Whisky als Wein. Das waren halt noch ganz andere Zeiten.
Heute ist man ja viel vernünftiger geworden – zumindest in dieser Hinsicht. Manchmal
wünsche ich mir die schönen Zeiten meiner Kindheit noch einmal zurück, zumal
viele inzwischen verstorben sind. Partys feiere ich übrigens auch regelmäßig.
Mein Mann und ich sind gern Gastgeber.
Meine Mutter war Heilpraktikerin und hat in dieser Eigenschaft auch Psychotherapie gemacht. Von ihr habe ich definitiv die Liebe zur Psychologie übernommen. Als die erste „Psychologie heute“ erschien, hat meine Mutter sie sofort abonniert und ich habe sie immer verschlungen. Damals war ich 15 Jahre alt. Die „Bravo“ habe ich natürlich auch gelesen 😊.
So ging es
weiter
Nach dem Abitur, das ich auf dem Albert-Schweitzer-Gymnasium in Hamburg gemacht habe, fing ich zunächst an in Hamburg Jura zu studieren. Das hat mich jedoch schnell gelangweilt. Und so bin ich auf kleinen Umwegen nach Trier gekommen, habe dort mit dem Psychologiestudium begonnen und dieses auch erfolgreich abgeschlossen. Ein älterer Freund hat damals zu mir gesagt: „Es kommt nicht so darauf an, was du machst, sondern, dass du etwas zu Ende machst.“ Diesen Satz erlebte ich wie eine Offenbarung und ich gebe ihn bis heute gern weiter an Menschen, die wie ich viele Interessen haben, aber unter einer Durchhalteschwäche leiden. Abgesehen vom Prüfungsstress und teilweise sehr langweiligen Lerninhalten habe ich meine Studienzeit in sehr lustiger Erinnerung. Freundinnen von damals und sogar noch aus meiner Schulzeit sind mir bis heute treue Wegbegleiterinnen.
Mein Leben
heute
Ich bin in Trier
geblieben und unterhalte dort eine Praxis für Psychotherapie mit einem
ausgesprochen netten Team. Viele Menschen wundern sich, wie ich das
beschauliche Trier dem aufregenden Hamburg vorziehen kann. Nun, ich habe mich
nie so richtig an die schöne Moselgegend und die Nähe zu Luxemburg und
Frankreich gewöhnt, und das fühlt sich immer noch ein bisschen aufregend an. Außerdem
komme ich durch meine Arbeit häufig in Großstädten wie Hamburg, Berlin, Zürich
oder Wien. Ich genieße das sehr, freue mich dann aber auch wieder auf das
relaxte Kleinstadtleben.
Neben meiner
psychotherapeutischen Tätigkeit habe ich auch mehr als 20 Jahre als
psychologische Gutachterin für Familiengerichte gearbeitet. Diese Tätigkeit
habe ich jedoch 2014 aufgegeben, um mich intensiver dem Schreiben widmen zu
können. Meine Erfahrung aus der Gutachtertätigkeit kann ich mit einem Satz auf
den Punkt bringen: Man höre auch die andere Seite! Es ist unglaublich, wie
unterschiedlich die subjektive Wahrnehmung ist, wenn beispielsweise zwei
Partner an derselben gescheiterten Ehe beteiligt waren. Ich habe nicht selten
die Erfahrung gemacht, dass ein Partner zum Erstgespräch erschien und mir eine
komplett schlüssige Geschichte erzählte. Und dann kam der andere Partner und dessen
Geschichte war genauso glaubhaft, nur vollkommen anders. Manchmal wäre man
nicht darauf gekommen, dass sie von ein und derselben Ehe reden. Deshalb sollte
man sich nie auf eine einseitige Schilderung verlassen.
Eine relative neue, aber umso spaßvollere Tätigkeit sind meine beiden Podcasts, die ich regelmäßig aufnehme. „So bin ich eben! Der Psychologie Podcast für Normalgestörte“ und „Stahl, aber herzlich – der Psychotherapiepodcast. Sehr viel Freude habe ich auch an meiner Zeitschrift, die „Brigitte Leben. Das Coaching-Magazin mit Stefanie Stahl “. Neben Artikeln entwerfe ich auch ausgefeilte Coachings und jedes Mal einen Psychotest für meine Leser*innen.
In meiner Freizeit spiele ich gern Klavier, gehe wandern, reise sehr gern und bin überhaupt sehr unternehmungslustig. Meinem Mann, der eher introvertiert ist, wird das manchmal ein bisschen zu viel. Aber wir sind sehr glücklich miteinander. Wir sind erst seit zehn Jahren zusammen. Ich habe länger gebraucht, um den Richtigen zu finden. Holger ist Informatiker und arbeitet übrigens auch in meinem Team. Er supportet alles rund um die technischen und informatischen Themen.
Meine Arbeit
als Autorin
Es bringt
mir viel Freude über psychologische Zusammenhänge nachzudenken. Dabei hilft es
mir Fachliteratur zu lesen und die Gespräche mit meinen Klienten inspirieren
mich auch sehr. In meinen Büchern verbinde ich die psychologische Wissenschaft
mit eigenen, innovativen Ansätzen. Dabei empfinde ich das Schreiben als sehr
anspruchsvoll und leide geradezu unter dieser Tätigkeit. Das geht aber sehr
vielen Autoren so: Man liebt das Ergebnis, aber nicht den Prozess. Trotzdem
gibt es immer wieder Themen, die mich so sehr reizen und faszinieren, dass ich
mir die Schreiberei immer wieder zumute. Derzeit fasziniert mich das Thema, wie
wir die Wirklichkeit wahrnehmen, weil die Wahrnehmung sozusagen die
Basisstation unserer Psyche ist. Davon wird mein nächstes Buch handeln. Bis
dahin muss ich allerdings noch nachdenken, recherchieren und mich mit vielen
Klienten unterhalten.
Herzlich
„Glückliche Beziehungen sind keine Glücksache, sondern eine Frage der persönlichen Entscheidung.“