Diese Charaktere kommen aus verschiedenen Welten!

Tipps für ein besseres Miteinander zwischen extrovertierten und Introvertierten Persönlichkeiten

Extro- bzw. Introversion sind angeboren und nicht anerzogen. Das Persönlichkeitsmerkmal lässt sich schon im Kindesalter beobachten: Ein extrovertiertes Kind springt mit beiden Beinen in die Welt, es geht auf den Spielplatz und knüpft Kontakte, ist manchmal vielleicht zu vertrauensselig. Ein introvertiertes Kind beobachtet erstmal das Geschehen vom Rande aus, kann in Ruhe allein spielen. Oft ermutigen die Eltern es, mehr auf andere zuzugehen.

Die Gehirne von extrovertierten und introvertierten Menschen funktionieren unterschiedlich. Extros werden stärker durch den Sympathikus – nennen wir ihn den „Aktivitätsnerv“ – bestimmt. Sie brauchen einen hohen Input an äußeren Reizen. Sie mögen schnelles Handeln. Intros werden stärker als Extrovertierte durch den Parasympathikus – den Ruhenerv – beeinflusst.

Meiner Erfahrung nach tut es gerade diesen beiden Typen gut, wenn sie sich ihrer Unterschiede und Stärken bewusst sind. Hier kommen ein paar Tipps, um die Eigenarten des anderen im Miteinander zu berücksichtigen.

Drei Tipps für das Miteinander mit extrovertierten Menschen

Tipp 1: „Lass den Extro laut denken“

Extros neigen – wegen einer höheren Dopamin-Ausschüttung im Gehirn – zu mehr Euphorie und Überschwang – auch was ihre Selbstdarstellung angeht. Sie freuen sich, wenn man ihnen genügend Zeit und Raum gibt, laut zu denken, weil sie auf diese Weise Dinge für sich selbst und mit anderen klären. Das bedeutet aber nicht, dass sie dominant oder egozentrisch sind! Viele Extros sind dankbar, wenn man sie irgendwann unterbricht und das Wort einfordert. Dann müssen sie nämlich nicht darüber nachdenken, ob sie zu viel quasseln. Intros sollten also unbedingt ihr Rederecht einfordern – und die Verantwortung für ihr Schweigen nicht nachträglich den Extros geben.

Tipp 2: „Zeig dem Extro freundlich deine Grenzen“

Für Introvertierte ist es manchmal überraschend oder sogar unangenehm, wie schnell ein Extro auf Persönliches zu sprechen kommt. Das bedeutet aber nicht, dass er sein Gegenüber ausfragen möchte. Ein Extro liebt einfach den Kontakt zu Menschen und möchte schnell eine persönliche Basis finden. Wenn man also eine Frage nicht beantworten möchte, dann sollte an einfach sagen, dass man seine offene Art schätzt, aber selbst länger braucht, um über Privates zu reden.

Tipp 3: „Reagier gelassen auf die Emotionalität des Extros.“

Extrovertierte sind in der Regel tatkräftig und anpassungsfähig. Sie sind allerdings auch impulsiver als Introvertierte. Unter Stress kann das sogar in Aggressivität ausarten. Man sollte die Emotionalität eines Extros möglichst gelassen hinnehmen, auch dann, wenn er mal überimpulsiv ist. Extros können zwar schnell in die die Luft gehen, kommen aber auch schnell wieder runter. Sie sind im Übrigen in der Lage, ein offenes Wort zu reden und nicht nachtragend.

Drei Tipps für das Miteinander mit introvertierten Menschen

Tipp 1: „Gib dem Intro genügend Ruhe“

Extrovertierte und introvertierte Menschen beziehen ihre Energie aus unterschiedlichen Quellen. Intros beziehen ihre Energie eher aus ihrem Innenleben und reagieren daher gereizt, wenn sie zu viel Action haben. Intros brauchen das Alleinsein, um ihre Batterien aufzuladen. Als Extro sollte man das nicht als persönliche Zurückweisung oder mangelndes Interesse auffassen! Das gilt insbesondere für diejenigen, die mit einem introvertierten Partner zusammen sind: Das Rückzugsbedürfnis ist kein Ausdruck mangelnder Liebe.

Tipp 2: „Frag einen Intro nach seinen Interessen und Hobbys“

Introvertierte Menschen haben keinen so starken Mitteilungsdrang. Manchmal kann ihre Zurückgezogenheit auch beinahe abweisend wirken. Die nachdenkliche oder zögerliche Art von Intros ist aber kein Zeichen von mangelnder Offenheit oder Desinteresse. Ein Intro braucht einfach genügend Zeit, um seine Antworten zu formulieren. Für Intros ist es außerdem selbstverständlich, vieles, was ihnen durch den Kopf geht, nicht laut auszusprechen. Fragt man introvertierte Personen aber nach ihrer Meinung, freuen sie sich in der Regel über das Interesse und geben gerne Antwort. Das betrifft vor allem Sachthemen, Interessen oder Hobbys: Darüber zu reden, fällt Intros leichter als Gespräche über persönliche Fragen.

Tipp 3: „Verzichte bei Intros auf unangekündigte Besuche“

Intros brauchen das Gefühl von Sicherheit und Stetigkeit, um sich wohl zu fühlen. Manchmal benötigen sie eine Art Sicherheitsabstand zur Welt. Intros reagieren empfindlicher als Extrovertierte, wenn sie das Gefühl haben, dass man in ihr Territorium eindringt. Spontane, unangekündigte Besuche schätzen sie nur selten. Sie schätzen es außerdem, wenn man fragt, ob man stört, bevor man ein Gespräch sucht. Am Anfang einer Bekanntschaft ist es auch sinnvoll, mit Berührungen zurückhaltend zu sein.

Weitersagen:

Diese Beiträge könnten dich auch interessieren:

Seminare