Als Psychotherapeutin fokussiere ich auf die Arbeit am Selbstbild. Unser Selbstbild entscheidet darüber, wie wir andere wahrnehmen und uns ihnen gegenüber verhalten.
In meiner 30jährigen Arbeit als Psychotherapeutin habe ich immer wieder festgestellt, wie zentral das Selbstbild eines Menschen für alle seine Beziehungen ist. Es entscheidet darüber, mit welchen Augen er andere Menschen betrachtet und wie er sich ihnen gegenüber verhält.
Alle psychischen Probleme folgen meiner Erfahrung nach einer klaren Grundstruktur: Die Ursache für jedes Problem, das eine Person mit sich selbst oder mit anderen hat, beruht auf ihrer Wahrnehmung der Realität.
Der Blick, mit dem wir uns selbst und die Welt wahrnehmen, wird erheblich durch unsere Kindheitserfahrungen beeinflusst. An viele dieser Erfahrungen erinnern wir uns nicht bewusst. Sie sind jedoch tief im Unbewussten eingegraben und prägen unsere Persönlichkeit. Diese Kindheitsprägungen – im Positiven wie im Negativen – werden in der Psychologie als das „Innere Kind“ bezeichnet. Unser „Inneres Kind“ beeinflusst auf der unbewussten Ebene sehr machtvoll unser Selbstbild und unsere Wahrnehmung.
Ein Beispiel. Wenn eine junge Frau – nennen wir sie Sara – über sich denkt „Ich bin nicht gut genug, ich genüge nicht“, dann wird sie andere Menschen häufig als überlegen wahrnehmen. Dass sie sich unterlegen fühlt, wird weitreichende Folgen auf die Gestaltung ihrer Beziehungen haben. Die Angst davor, von anderen Menschen aufgrund ihrer gefühlten Minderwertigkeit abgelehnt zu werden, wird einen großen Raum in ihrem Erleben einnehmen und sie motivieren, viele Dinge zu tun oder eben auch zu unterlassen.